
„Mama, was ist ein Möwenhund?“ – Die lustigsten Kinder-Wortneuschöpfungen und was dahintersteckt
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Warum Kinder neue Wörter erfinden
Kinder sind wahre Sprachkünstler! Bevor sie sich den erwachsenen Wortschatz aneignen, probieren sie kreativ herum und erschaffen eigene Begriffe. Dieser Prozess ist nicht nur amüsant, sondern auch ein faszinierender Einblick in ihre kognitive Entwicklung. Neue Wortschöpfungen entstehen oft, weil Kindern noch das passende Wort fehlt oder sie bereits bekannte Begriffe auf ihre Weise kombinieren. Dabei orientieren sie sich an der Funktionsweise der Sprache und zeigen, wie sie die Welt um sich herum wahrnehmen.
Kinderwörter entstehen durch verschiedene Mechanismen:
- Wortkombinationen: Bestehende Wörter werden neu kombiniert, z. B. „Möwenhund“ (ein Hund, der am Strand lebt und sich wie eine Möwe verhält).
- Lautmalerei: Sie bilden Wörter nach Gehör, etwa „Brummkiste“ für ein Auto.
- Bedeutungsübertragung: Bekannte Begriffe erhalten neue Bedeutungen, z. B. „Schlafkühe“ für Schafe, weil sie oft liegen.
- Vereinfachung: Längere oder komplizierte Begriffe werden abgewandelt, etwa „Wackelpuddingbaum“ für eine Birke.
Beispiele für die kreativsten Kindersprüche
Kinderlogik ist herrlich erfrischend und sorgt oft für schöne Aha-Momente. Hier sind einige der lustigsten Wortneuschöpfungen:
- Möwenhund: Ein Kind beschreibt damit einen Hund, der am Strand lebt und herumrennt wie eine Möwe.
- Lichtknopf: Kindgerechte Bezeichnung für einen Lichtschalter.
- Regenbaum: Ein Baum, der Wasser abgibt, wenn man daruntersteht.
- Kuschelwolke: Eine sehr flauschige Wolke oder ein besonders weiches Kissen.
- Schokoladenfisch: Ein metaphorischer Ausdruck für etwas süßes und leckeres, für das das Kind noch keinen Namen hat.
- Kaffeewasser: Logische Bezeichnung für schwarzen Tee, weil er ähnlich aussieht wie Kaffee.
- Busischal: Ganz einfach ist hiermit der BH gemeint und es ist herrlich 😂
- Wackelstraße: Bezeichnung für eine unebene Straße mit vielen Schlaglöchern.
Was solche Wortneuschöpfungen über die Sprachentwicklung verraten
Solche Kreationen zeigen, dass Kinder aktiv mit Sprache experimentieren und dabei Strukturen sowie Bedeutungen erforschen. Sprachforscher sehen darin verschiedene Entwicklungsstadien:
- Die Entdeckung der Lautbildung (ca. 1-2 Jahre): Hier werden erste eigene Worte ausprobiert, oft durch Nachahmung.
- Die Phase der Wortkombinationen (ca. 2-3 Jahre): Kinder kombinieren bekannte Begriffe neu, etwa „Hundedings“ für ein Hundespielzeug.
- Metaphorische Sprache (ab 3 Jahren): Durch kreative Wortneuschöpfungen werden Erlebnisse beschrieben, etwa „Sternenlichtwasser“ für eine glitzernde Wasseroberfläche.
- Grammatik und Wortbedeutung (ca. 4-6 Jahre): Die kindliche Sprachkompetenz wird komplexer, Wortneuschöpfungen entstehen aus logischen Überlegungen.
Ihr als Eltern könnt die Sprachentwicklung unterstützen, indem ihr auf solche Wortneuschöpfungen eingeht, anstatt sie zu korrigieren. Fragt euer Kind: „Was ist denn ein Möwenhund?“ oder „Wie sieht ein Schokoladenfisch aus?“ Das fördert die Kreativität und macht die Sprachentwicklung zu einem spielerischen Erlebnis.
Fazit: Kinderwörter sind kleine Kunstwerke
Die Wortneuschöpfungen von Kindern sind nicht nur unterhaltsam, sondern geben uns wertvolle Einblicke in ihre Denkweise. Sie zeigen, wie Kinder Sprache kreativ nutzen, um die Welt zu beschreiben. Statt diese Begriffe zu berichtigen, sollten wir sie feiern – vielleicht schafft es ja das ein oder andere Wort sogar in den Familienwortschatz!
Hast du auch eine lustige Wortschöpfung deines Kindes? Dann teile sie gerne in den Kommentaren!
Ich freue mich schon drauf!
Liebste Grüße
Judith 💛